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Gelderland maritim -Tag des offenen Sees-
bei der Wassersportgemeinschaft Gelderland 1970 e.V. 
am 21.06.2015,

ein Erlebnisbericht von Frank Kallweit

Beginnen möchte ich mit den Tagen vor dem eigentlichen Tag des offenen Sees, denn zunächst galt es unseren See, das Gelände sowie die Zuwegung am Samstag, den 13.06.2015 von dem Ärgernis des wieder umfangreich wild abgeladenen Mülls zu befreien. Diese Aktion fand bei regnerischem Wetter statt und alle Beteiligten wurden mindestens einmal pitsch nass.

Pressemitteilungen in „Wir in Geldern“, in der „Rheinischen Post“ und in den „Niederrhein Nachrichten“ sowie die Verteilung von 2.500 Handzetteln sorgten für einen kraftvollen öffentlichen Auftritt unser Gemeinschaft.

In der darauffolgenden Woche wurde unsere Hütte nebst Inventar gewienert und ein umfangreicher Grünschnitt auf unserem Gelände vorgenommen, so dass wir uns „vorzeigbar präsentieren“ konnten.
Am Samstag erfolgten dann alle weiteren Vorbereitungen, wie Geländeabgrenzung, Aufbau der Pavillions, Einrichtung der Gäste-Bewirtung, Installation der Musik- und Moderatorenanlage, Bestückung unseres Flaggenmastes sowie diverse Kleinreparaturen. Parallel dazu wurden jeweils zuhause unzählige Kuchen gebacken, so dass unsere Cafeteria mit einer respektablen Auswahl aufwarten konnte.

Besonders bemerkenswert war für mich, dass vieles ohne einen besonderen Aufruf zum Arbeitseinsatz erfolgte und bei einer großen Anzahl von Mitgliedern als selbstverständlich galt. Im Rahmen individueller Ansprachen erfuhren wir im Kreativ-Team eine tolle Bereitschaft zur Mithilfe und Unterstützung. Alle hatten ein gemeinsames Ziel: Den Tag des offenen Sees zu einem Erfolg werden zu lassen. So stellt sich m.E. eine gut funktionierende Gemeinschaft dar.

Am frühen Sonntag-Morgen waren wieder unzählige helfende Hände auf dem Gelände. An allen Orten wurde aufgebaut. Es war rüselig aber auch irgendwie geordnet. Alle schienen zu wissen, worauf es ankommt. Die Tauch- und RC-Segelabteilung bestückten Ihre Pavillions mit ihren Ausstellungstücken und machten sich für Tauchgänge sowie die Kurzregatta startklar. Die Segler- und Jugendabteilung bereiteten die Boote zum Schnuppersegeln sowie die Regattastrecke für die Matchraces vor. Heribert Cappel versorgte uns mit den aktuellsten Wetterdaten. Die Materialien zur Erstellung von geknüpften Schlüsselanhängern und Armbändern lagen genauso bereit, wie unsere Gäste-Bewirtung für den „erhofften Ansturm“ bestens gewappnet war. Die Ortsgruppe Geldern der DLRG rückte mit einer stattlich Mannschaft zur Sicherung der Veranstaltung auf dem Wasser an, und an der Einfahrt zum Seegelände nahm der Leistungskurs Sport des Friedrich-Spee-Gymnasiums den Ordnungsdienst in die Hand, so dass wir der verkehrsrechtlichen Anordnung der Stadt Geldern auch nachkommen konnten. Es lief einfach alles rund‘.

So gegen 09:00 Uhr begrüßte Andreas Botson die anwesenden Mitglieder, präsentierte das neu gestaltete WSG-T-Shirt und rief zu einem Tag voller Spass, Gemeinsamkeit und Freude auf. Dieser Aufruf fand, wie es sich über den gesamten Tag hinweg darstellte, einen besonderen Nachhall.

Zunächst etwas schleppend aber mit zunehmender Dauer in immer größer werdender Zahl fanden sich die Gäste auf unserem Seegelände ein. Das umfangreiche, halbstündig getaktete Rahmenprogramm startete mit den ersten Attraktionen und die Taucher bargen ihre erste mit Goldtalern bestückte Schatzkiste aus den Tiefen unseres Gewässers. Spätestens beim ersten Auftritt des Shanty-Chors der Marinefreunde aus Bocholt war „der Laden voll“ und es kam echte maritime Stimmung auf, da die Shantys mitgesungen und in deren Takt geschunkelt wurde.

Durch den offiziellen Besuch des Gelderner Bürgermeisters und des stellvertretenen Vorsitzenden des Stadtsportverbandes, wurde unsere Gemeinschaft auch im Rathaus und beim Stadtsportverband wahrgenommen. Beide Herren zeigten sich von den Möglichkeiten, die unsere WSG vor Ort bietet, erneut beeindruckt.

Es folgte das „Schaulaufen“ der Segler in Form der moderierten Jollenparade, die für mich persönlich (als Segler) das Highlight dieses Tages darstellte, da annähernd alle an unserem See vorhandenen Bootsklassen zur gleichen Zeit auf dem Wasser waren und sich unseren Gästen ein imposantes Bild geboten hat.

Ein heftiger Schauer trieb Gäste und Mitglieder in unsere altbewährte Hütte, die, um für ein solches Ereignis bestmöglich gewappnet zu sein, vollständig ausgeräumt wurde. Zu dieser Zeit hatten unser Grillstand sowie die Cafeteria Hochkonjunktur.
Da man augenscheinlich bestens versorgt war, wetterten alle vor Ort ab, um sich nachdem die Regenwolken weitergezogen waren, wieder dem Programm bzw. den diversen Attraktionen zum Mitmachen zu widmen. Zu diesem Zeitpunkt war etwas Improvisationsgeist von allen Anwesenden gefordert – aber auch dies stellte sich nicht als Problem dar.

Während die Boote mit Schnupperseglern fortwährend besetzt waren, die Taucher Schatzkiste für Schatzkiste aus dem See bargen und die RC-Segler interessierten Nachfragen und Wünschen nach einem Probesegeln nachkamen, lief das immer wieder von Wetterkapriolen gebeutelte Programm in dem jeweils möglichen Rahmen weiter ab.

Die Sonne, strahlend blauer Himmel mit ein paar „ungefährlichen“ Wolken und ein kräftiger Wind ließen zum „offiziellen Ende“ der Veranstaltung noch einmal Hochstimmung aufkommen, so dass gerade die Aktionen auf dem Wasser erneut stark von Gästen und Mitgliedern frequentiert wurden.

Diese Wetterbedingungen sorgten erfreulicherweise auch dafür, dass das in der Halle einzulagernde Material in trockenem Zustand dorthin verbracht werden konnte. Wiederum wie selbstverständlich, packten alle, bevor man sich auf dem Heimweg begab, beim Abbau mit an, so dass viele anwesende Hände der Arbeit ein zügiges Ende bereiteten.
Bei einem letzten Umsehen, bevor ich den See verließ, fiel mir noch Eines positiv auf:
Unser Gelände wurde trotz der großen anwesenden Personenzahl nicht -wie bei ähnlichen Veranstaltungen andererorts- vermüllt, da durch Umsicht der Anwesenden und aufgrund des Einsatzes von Mehrweggeschirr und „Würstchen bzw. Kotelette im Brötchen“ der Müllentstehung bewußt entgegengewirkt wurde.

An diesem Tag bin ich mit dem Gefühl einer gelebten Gemeinschaft von Tauchern, RC-Seglern und Seglern -also unserer Wassersportgemeinschaft- mit meiner Familie nach Hause gefahren.

Juni 2015
Frank Kallweit

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