Vom 24. bis zum 31. Juli 2021 fand in Berlin am Großen Müggelsee die Yngling-WM, ausgerichtet vom Yachtclub Berlin-Grünau, statt und vier Jugendliche der Wassersportgemeinschaft Gelderland 1970 e.V. machten sich auf den Weg dorthin. Die Yngling ist ein anspruchsvolles, schnittiges, sportliches und gleichzeitig sicheres offenes Kielboot, konstruiert von Norweger Jan Hermann Linge und war in den Jahren 2004 und 2008 eine Segelklasse bei den Olympischen Spielen.

International wird diese Bootsklasse zu dritt gesegelt und vor zwei Jahren hat sich ein Team aus drei jugendlichen Seglern gefunden, die diese Bootsklasse für sich entdeckt haben, Sven Ole Johnsen (Steuermann) und die beiden Vorschoter Alex Bledski und Pierre-Luca Siemer. Sven Ole und Pierre-Luca haben ihre ersten Segelerfahrungen im Optimist gemacht und sind später auf den Laser umgestiegen, Alex startete seine Segellaufbahn direkt auf dem Laser. Nach ein paar Trainingsläufen auf der Yngling stand für sie fest, dass sie an der WM teilnehmen möchten. Kurz vor der WM fand sich noch eine weitere Jugendliche der WSG, die als Vorschoterin auf dem Argentinischen Boot an den Start ging, Lisa Braun. Lisa hat auch ihre Wurzeln im Opti-Segeln, stieg später in den 420er um und segelte in dieser Klasse einige Nationale und internationale Regatten.
Unterstützung bekamen die Segler für ihre Teilnahme an der WM von der nationalen und internationalen Yngling-Klassenvereinigung und eine finanzielle Förderung vom ihrem Heimatverein der WSG.

Die Segler/innen der WSG

 

Aber lassen wir die Segler selbst zu Wort kommen:

Hallo mein Name ist Lisa Braun und ich habe die tolle Chance bekommen, in einem bunt gemischten Team aus Theresa aus Wesel, Rodolpho ursprünglich aus Argentinien, jetzt auch in Wesel lebend, und mir an der Yngling WM in Berlin teilzunehmen.
Angekommen am Club sind wir im späten Nachmittag am 24. August.
Das Clubgelände ist nicht viel größer als das der WGS und bestand aus ca. 5 Stegen an der Mündung der Müggelspree in den Müggelsees mit einem modernen, gut ausgestatteten Clubhaus.
Auf dem kleinen, asphaltierten Platz vor den Stegen standen zudem zwei Buden für Bier und Gegrilltes, zusammen mit den ersten abgestellten Booten war also alles Nötige für einen Segler da. Die folgenden Tage verbachten wir mit Training und Trimm-Überlegungen. Besonders die Teamabstimmung war dabei eine Herausforderung, da mein Team zum einen erst das zweite Mal zusammen auf einem Schiff saß und zum anderen alles auf Englisch stattfand.
Die unterhaltsamen Abende, mit jeweils einer anderen Nation als Ausrichter, unterstütze die Stimmung untereinander aber enorm. Dabei bekam man auch die Gelegenheit, viele neue Leute kennenzulernen.
Die Regatta startete schließlich am 26. August mit klasse Segelverhältnissen. Der Wind nahm dabei von Tag zu Tag weiter zu, sodass 30 Knoten in Böen nicht selten zu messen waren. Auch unser Material kämpfte unter den Bedingungen, sodass beispielsweise am Spitzentag der Woche die Ausreitgurte an meinen Beinen rissen und ich bei dem Versuch ins Boot zukommen, vom sogenannten hiken, mit ordentlich Schwung hinten über im Wasser landete. Mit dem Blick in die entgegenkommenden Spiboote wurde ich von meinem Team wieder eingesammelt und wir konnten den Lauf zu Ende segeln.
Einen nicht benötigen Reservetag haben daher auch viele zum Erholen genutzt, ich habe mich währenddessen als Tourist versucht und bin mit Bahn und Bus bis zum Brandenburger Tor gelangt.
Die insgesamt vier Regattatage vergingen wie im Flug, zusammen mit leckeren Restaurants, einigen Bierchen und tollen Musikattraktionen war es eine klasse Veranstaltung. Der letzte Tag mit Läufen am Morgen, dem großen Gewusel beim Kranen und einer etwas langgezogenen Siegerehrung war dann noch einmal gut vollgepackt.
Schließlich hat sich noch jeder verabschiedet und ruckzuck war man schon wieder eingekuschelt in einer Decke auf dem Nachhause Weg.
Damit war die Yngling WM 2021 schon vorbei und es war ein großer Spaß ein Teil davon zu sein.
Herzlichen Glückwunsch auch an die Gewinner Yska Minks, Jildau Toonstra-ter Horst und Wouter Toonstra aus den Niederlanden. (Lisa Braun)

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Argentinische Yngling mit Lisa Braun als Vorschoterin

Vom 24. bis 31. Juli haben wir an der Yngling Weltmeisterschaft auf dem großen Müggelsee in Berlin teilgenommen. Da wir schon ein paar Tage früher angereist sind, hatten wir schon die Gelegenheit, viel zu trainieren und das Revier besser kennenzulernen.

Am Samstag den 24. August ging dann das Programm der Weltmeisterschaft mit der Vermessung der Boote los. Nach ein paar Schwierigkeiten bei der Vermessung hatte sich aber bis Sonntagvormittag alles geklärt und wir konnten zum Training auslaufen. Mittlerweile waren schon einige Ynglinge auf dem Wasser, sodass man schon gespürt hat, dass die ersten Läufe immer näher kamen. Insgesamt haben 51 Teams aus 12 Nationen an der diesjährigen Weltmeisterschaft teilgenommen.
Am Montag stand dann das practice race auf dem Programm. Alle 51 Boote sollten zusammen starten um die Abläufe der Regatta zu trainieren und damit sich auch die Regattaleitung auf die WM vorbereiten konnte. Allerdings war den gesamten Tag Flaute, sodass leider nicht gesegelt werden konnte. Da mehr als 50 Boote gemeldet waren wurde das Feld in Gruppen aufgeteilt, damit nicht zu viele Boote gleichzeitig auf dem Regattakurs waren. Diese starteten im Wechsel, sodass jeder gegen jeden gesegelt ist.

Am Dienstag war dann besserer Wind und wir sind unsere ersten drei Läufe gesegelt. Im ersten Lauf waren wir in der Nachstartphase im sogar für ein paar Minuten auf dem ersten Platz, konnten diesen aber schlussendlich nicht ins Ziel bringen. Der Mittwoch war mit den Platzierungen 10, 19, 11 mit Abstand unser bester Tag und man kann Sagen, dass wir es den Profis öfters mal schwer gemacht haben. Nach den sechs Läufen waren die Qualifikationsrennen vorbei.
Die ersten 26 Teams waren in das „gold fleet“ und die restlichen 25, wozu auch wir gehörten, in das „silver fleet“ gekommen.
Ab Donnerstag wurden dann die Finalen Rennen ausgetragen. Der Wind ist nochmal stärker geworden und besonders an der Startline hatten sich schon recht große Wellen gebildet. Durch den vielen Wind lag der Fokus mittlerweile leider weniger auf Regattataktik, sondern fast schon mehr darauf, sicher ins Ziel zu gelangen. Am Freitag hatten wir dann einen Tag Pause den wir auch brauchten da die vergangenen Tage ziemlich anstrengend waren.
Am Samstag sollten die beiden finalen Läufe gesegelt werden und es war noch mehr Wind als am Donnerstag. Leider ist uns beim ersten Start das Großfall gerissen, sodass wir an den letzten beiden Rennen nicht teilnehmen konnten. Das hat uns in der Gesamtplatzierung natürlich weit auf die hinteren Plätze befördert.

Neben den Läufen auf dem Wasser gab es aber auch Veranstaltungen an Land wie die Eröffnungsfeier, den Gala Abend und die Nation Events. So waren wir im ständigen Austausch mit den anderen Seglern und konnten auch an Land immer mal wieder etwas lernen was Trimm oder Taktik betrifft.

Insgesamt waren es tolle 12 Tage in Berlin, die ziemlich anstrengend waren, aber an denen wir viel gelernt haben und immer wieder an viele schöne Dinge zurückerinnern können.

Bedanken möchten wir uns natürlich beim Vorstand für die Unterstützung und besonders bei Sandra und Thomas für ihr Boot und das Training in den letzten Jahren. (Sven Ole Johnsen)

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Sven Ole Johnsen (Steuermann) und die beiden Vorschoter Alex Bledski und Pierre-Luca Siemes in der Yngling von Fam. Peine